Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Rohr im Gebirge

Rohr im Gebirge, ein Gebirgsbauerndorf in Streusiedlungsform, mit einer Fläche von 82 km2, liegt in einem Talkessel von 692m Seehöhe. Die ca. 800 Einwohner lebten hier hauptsächlich von der Land und Forstwirtschaft. Nebenbei wurde das Holz in großen Mengen in Kohlmeiler (Rund- und Längsmeiler) eingelegt und zu Holzkohle gebrannt. Die Kohle wurde schon damals mittels Pferdefuhrwerken über den Rohrerberg und die Zwischenstation Oberpiesting, wo Tauschpferde zur Verfügung standen, zum Handel nach Wien gebracht. Da Holz in dieser Gegend auch als das Grundmaterial galt, waren die Häuser und Köhlerhütten nur mit Holzschindeln gedeckt und zu einem großen Teil aus Holz gefertigt. Weil damals fast nur mit offenem Feuer geheizt und gekocht wurde, und die vielen Kohlmeiler in entlegenen Gräben im Wald standen, war dieses Gebirgsdorf von Feuer und Bränden sehr gefährdet. Es war auch durch die großen Entfernungen von 12 bis 18 km zu den Nachbargemeinden von außen keine Hilfe zu erwarten.

So entschlossen sich Anfang des 20. Jahrhunderts einige beherzte Männer, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.

Dies geschah am 27. März 1902 unter der Mitgliedsnummer 1269 des damaligen Landesfeuerwehrkommandos. Gelöscht wurde am Anfang nur mit primitiven Kübeln. Man kaufte aber kurze Zeit später eine Handpumpe mit einigen Schläuchen. Hier mussten rechts und links je 8 bis 10 Leute auf und abziehen. Das Wasser reichte im Großen und Ganzen nur zum Kühlen der Dachschindeln. 1919 wurde vom damaligen niederösterreichischen

Landesrat 750 Kronen zur Beschaffung weiterer 75m Einsatzschläuche zur Verfügung gestellt.

Erst im November 1925 nahm die Wehr mit der damaligen Automobilspritzengesellschaft Rosenbauer & Co. Verhandlungen über den Ankaufeiner neuen Motorspritze auf. Nach Angebotslegung über eine neue Motorspritze von damals Schilling 8.300,-- und einer Verhandlungsdauer von zweieinhalb Jahren sowie einigem Schriftwechsel, wurde anfangs 1928 eine Motorspritze, Typ Rosenbauer GR1., mit einer Motorleistung von 9 PS und einer Wasserlieferung von 400 bis 600 Liter pro Minute gekauft. Es wurden danach auch noch 20 Kappen und 11 Helme gekauft. 1929 kaufte man 11 Steiggurte. 1932 wurden 105,5 Meter lange Hochdruckrohhanfschläuche Nr. 6, Qualität 25 K2 zum Preis von S 3,80 angekauft.

In den Nachkriegsjahren kaufte die Wehr einen Unra Militärwagen und baute ihn in Eigenregie auf einen Mannschafts- und Spritzenwagen um.

Erst 1957 konnte durch einen.für die damalige Zeit gutherzigen und großzügigen Spender, Herrn Josef Seeböck (Garhofer Sepp), ein neuer Mannschaftswagen, Typ Ford FK 1000, mit einer GUG Vorbaupumpe und einem Tragkraftspritzenanhänger sowie GUG Tragkraftspritze mit VW Industriemotor, gekauft werden.

Dies war die Ausrüstung bis in die 70 er Jahre.

1975 kaufte die Wehr einen Holzwagen mit Kran, Typ Mercedes-Benz L 1413/42, Baujahr 1964, welcher vom Motor, Achsen bis auf den Rahmen zerlegt und in einer 450 stündigen Arbeitszeit vom damaligen KdtStv. Adolf Rodlhofer mit einer Radstands- und Fahrerhausänderung auf ein Allradfahrzeug umgebaut wurde. Danach wurde dieser mit einem 4000 Liter Rosenbauer Truppaufbau, sowie Hoch- und Normaldruckpumpe, Typ  Rosenbauer 65, aufgebaut. Die Mittel hierfür kamen aus einer Sammel und Holzaktion unserer Bevölkerung und aus Alpenfestgeldern.

Da aber die Anforderungen an die Wehr auch von der Seite der technischen Einsätze immer größer wurden, beschloß das damals neue Kommando, einen Unimog, Typ U 125mit Doppelkabine und LohrAufbau mit 1000 Liter Tank und einer Ziegler Vollautomat Hoch- und Normaldruckpumpe zu kaufen. Leider waren die Mittel zum Ankaufdieses Gerätes von Seiten unserer Gemeinde erschöpft. Es mußte ein anderer Weg gefunden werden. Man entschloß sich fiir einen Teilzahlungskredit bei der Raiffeisenkasse mit zwei Gutstehern. Diese waren der Kommandant und sein Stellvertreter, den Rest übernahm die Gemeinde, sowie die Wehr mit Sammel- und Festgeldern, um auch diesen Anforderungen entsprechend entgegenkommen zu können.

Da 1981 von Seiten des niederösterreichischen Landesfeuerwehrkommandos in Aussicht gestellt wurde, einen neuen Rüstwagen vom Typ Mercedes LA 911/32 mit Seilwinde, Spreizer und hydraulischer Schneideschere, Hebekissen und Elektroaggregat, hier in Rohr zu stationieren, mußte neuerlich schnell geschaltet und organisiert werden. Bedingung war der Zubau einer neuen Garage. Nach Rücksprache mit Herrn Bürgermeister und den hierfür zuständigen Gemeindevertretern, konnte auch diese Arbeit in Angriff genommen werden. Die Materialkosten wurden, Dank der Großzügigkeit unserer Gemeindevertreter von der Gemeinde übernommen. Die Arbeitszeitkosten sowie die Beträge von den Bauplänen, Transport, Sprengung und Verladung übernahmen die Wehrmänner, freiwillige Spender und Gönner der Freiwilligen Feuerwehr.

Da 1983 als letztes Gerät noch ein Mannschaftswagen fehlte, beschloss das Kommando nach sorgfältigen Besprechungen und Überprüfungen verschiedener Kriterien, ein KLF zu kaufen. Es erfolgte der Ankauf eines KLF, Typ Mercedes-Benz 310/33 Mannschaftswagen mit Atemschutz und Funkausrüstung und GUG Tragkraftspritze. Dies konnte, Dank der großherzigen Spender und der jährlichen Gewinne aus unseren Veranstaltungen (Kränzchen und Alpenfest), von der Freiwilligen Feuerwehr selbst bezahlt und 1984 in Betrieb genommen werden.

Im Jahr 1992 entschloss sich die Feuerwehr zum Austausch des "in die Jahre gekommenen Tankwagens (TLF-A 4000) Baujahr 1964. Als Ersatz für dieses Einsatzfahrzeuges wurde nach reiflicher Überlegung ein Tanklöschfahrzeug TLF-A 5000 auf Fahrgestell TATRA 815 PR 27 4 x 4 mit Lohr-Aufbau zu einem Kaufpreis von EUR 138.000,-- (1,9 Mio. Schilling) angeschafft. Dieses Fahrzeug wurde zu ca. 2 Drittel von der Freiwilligen Feuerwehr selbst finanziert. Der restliche Betrag wurde von der Gemeinde Rohr im Gebirge aufgebracht.

Durch die Zunahme der Hochwassereinsätze bzw. Waldbrände in den letzten Jahren, entschloss sich das Kommando im Jahr 2002 zum Kauf von zwei neuen Tragkraftspritzen. Angekauft wurden eine Rosenbauer -BMW - Tragkraftspritze Type Fox (1.200 Liter / min.) sowie die Rosenbauer - Leicht -Tragkraftspritze Type Otter zu einem Gesamtpreis von E UR 14.500, -- (Schilling 200.000, --).

 

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